Spieleversum Spieletage Ticket Vorverkauf

Hallo liebe Freunde des gemütlichen Spielens!!

Wie ihr ja bereit wisst, finden heuer die ersten Spieleversum Spieletage „Linz spielt 2019“ statt,

in diesem Zusammenhang darf ich euch mitteilen, dass der Vorverkauf der Tickets für die Spieleversum Spieletage „Linz Spielt 2019“ ab nun bei unserem Partner Ö-Ticket zu erwerben sind. Die 3-Tages-Karte gibt es übrigens exklusiv im Vorverkauf.

Holt euch schnell euer Ticket und seid die Ersten die Eines besitzen.

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Hier könnt ihr euch eure Tickets schon vorab Sichern.

Verspielte Grüße

Euer Spieleversum Team

Rezension Mercado

Wer erinnert sich noch an die Zeit vor der Euro-Umstellung? Als alle Staaten der Europäischen Gemeinschaft noch ihre eigene Währung hatten? War man im Urlaub in mehreren Ländern unterwegs, konnte es schon passieren, dass es etwas länger dauerte, bis man aus der Geldbörse die richtigen Lire für das Gelato, die passenden Francs für den Pastis oder die Pennies für die Fish & Chips gekramt hatte.

Genau dieses Gefühl lebt mit dem neuesten Kosmos-Spiel wieder auf. Um nämlich die schönen Dinge auf dem Kunstmarkt erstehen zu können, welche schlussendlich unser Ansehen unter den Bürgern steigern, benötigen wir die passenden Münzen. Doch leider ist in unseren Beutel auch etwas Falschgeld geraten, welches sich uns bei unseren Einkäufen als wenig hilfreich erweist.

Im Münzbeutel jedes Spielers befinden sich anfangs je 5 Münzen in Gold, Silber, Bronze und Türkis, dazu bedauerlicherweise noch 5 schwarze Münzen, welche Falschgeld darstellen. Damit machen wir uns auf den Weg zum Markt, um wertvolle Antiquitäten, wie einen goldenen Pokal, einen reichlich verzierten Zinnbecher, altes Silberbesteck oder einen der betörenden Düfte in den aufwändigen Flacons zu ergattern.

Acht Marktstände sind auf dem Platz aufgebaut. Vier davon preisen wertvolle Gegenstände an, an zwei weiteren Ständen werden besondere Düfte feilgeboten, die beiden restlichen Marktstände sind für den Marktaufseher und die Münzwechslerin reserviert. Die entsprechenden Tafeln geben genau an, welche Münzen der Verkäufer dafür von uns haben will. Die meisten verlangen ganz bestimmte Münzen für ihre Ware, zum Beispiel 2 goldene und 2 türkise Münzen für das edle Tuch. Andere Händler sind da weniger wählerisch, sie wollen bloß die Kosten je nach Tafel entweder in (2 bis 4) gleichen Münzen oder in (3) verschiedenfarbigen Münzen entrichtet sehen.

Wenn wir an der Reihe sind, ziehen wir blind 3 Münzen aus dem Beutel. Falschgeld wird gleich zur Seite – auf unsere Spielertafel – gelegt, die anderen können wir den Objekten unserer Begierde – quasi als Anzahlung – zuordnen, indem wir sie an jene Kante der Markttafeln anlegen, die uns zugewandt ist.

Konnten wir auf diese Weise alle für einen Gegenstand geforderten Münzen “bezahlen”, erhalten wir ihn umgehend. Als Belohnung winkt neben den Ansehenspunkten, die wir auf der Zählleiste vorrücken, auch noch der eine oder andere Bonus, wie beispielsweise ein Extrazug oder eine Jokermünze, die wir in unseren Beutel legen dürfen.

Besonders begehrte Boni sind Privilegien, welche wir in Folge am Beginn unseres Zuges einsetzen dürfen, um unseren Zählstein – je nach Privileg – 1 bis 3 Felder weiter vorzurücken, sowie Siegel, die wir abgeben können, um 2 zusätzliche Münzen aus unserem Beutel zu ziehen. Solch ein praktisches Siegel bekommen wir übrigens auch dann, wenn wir bei einem Stand trotz der zweitgrößten Anzahlung leer ausgegangen sind.

Auf der Zählleiste des Spielplans sind auch ein paar Sonderfelder abgebildet, welche uns bei genauem Erreichen entweder positive (Bonusfelder, Jokermünzen, u. ä.) oder negative Auswirkungen (zusätzliches Falschgeld) bringen. Erreichen oder überschreiten wir mit unserem Zählstein als Erste das Start-Zielplättchen, wird nur mehr die laufende Runde zu Ende gespielt. Abschließend gibt es noch je 1 Punkt für nicht verrauchte Siegel, als auch die aufgedruckten Punkte für nicht eingesetzte Privilegien. Mit den meisten Ansehenspunkten ist uns der Respekt (und auch Neid) aller Mitbürgern gewiss.

“Mercado” hat einen relativ einfachen Spielablauf, die Grundregeln sind dementsprechend schnell erklärt. 3 Münzen aus dem Beutel zu ziehen und dann nach eigenem Gutdünken den Marktständen zuzuteilen, dies benötigt kein stundenlanges Regelstudium.

Dennoch ist das Spiel keineswegs banal. Schließlich kommt es ja darauf an, WO man seine Münzen platzieren soll. Natürlich versucht man mit seinen Aktionen, noch vor seiner Konkurrenten die gewünschten Objekte auch wirklich zu bekommen, um von deren Ansehenspunkten und Boni profitieren zu können. Und wenn dies schon nicht klappt, sollte man zumindest anstreben, die zweitmeisten Münzen an einem Stand vorzuweisen, um eines der begehrten Siegel zu erhalten, was den erlittenen Zugverlust etwas ausgleicht.

Auch die Felder der Zählleiste sollten in die taktischen Überlegungen einbezogen werden, um deren Vorteile nutzen bzw. derer Nachteile vermeiden zu können. In diesem Zusammenhang erweisen sich die Privilegien als äußerst hilfreich. Auch wenn pro Zug bloß 1 Privileg genutzt werden darf, erlaubt ihre flexible Einsetzbarkeit, sich besser auf die Zählleiste einzustellen. Insgesamt bietet “Mercado” somit eine gefällige Balance aus einfachem Mechanismus und einer doch recht großen Vielzahl an Möglichkeiten, bei der einige Variablen berücksichtigt werden wollen.

Der Inhalt des Beutels kann ja durch verschiedene Effekte verändert werden. So kann Falschgeld entfernet und Jokermünzen hinzugefügt werden, beides erhöht die Chancen, in Folge passende Münzen zu ziehen. Man kann aber auch – vor allem durch die Aktionen der “lieben” Mitspieler – neue Falschgeldmünzen erhalten. Dies erinnert dann ein wenig an “Bagbuilding”, wenn auch in ziemlich moderater Form. Da die Münzen höchstens einmal in den Beutel zurückgeleert werden, ist dies jedenfalls kein vorherrschendes Spielelement.

Der Glücksfaktor ist hingegen doch recht hoch. Man braucht Glück, um zum richtigen Zeitpunkt die passenden Münzen zu ziehen. Wer wenig oder gar kein Falschgeld aus dem Beutel fischt, ist sogar doppelt gut dran. Er kann früher die “guten” Münzen zurück in den Beutel geben und verliert so weniger Aktionen durch das lästige Falschgeld.

Taktik ist trotzdem noch ausreichend vorhanden. Aufgrund der offenen Informationen, welche Münzen jeder bereits eingesetzt oder vor Marktständen liegen hat, besteht sie vor allem in der Chanceneinschätzung und der Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeiten, bestimmte Objekte erwerben zu können.

Nicht nur die ausgesprochen schöne Illustration des Schachtelcovers gefällt mir, das gesamte Material macht einen sehr guten Eindruck. Stabile Plättchen und Tafeln, ein beidseitig bedruckter Spielplan, Holzmünzen, das Ganze mit attraktiver graphischer Gestaltung (wertvolle Antiquitäten und originelle Flacons) und klarer Symbolik. Lobend hervorheben möchte ich die Beutelanhänger, mit denen jeder Spieler leicht den Beutel seiner Farbe erkennt.

“Mercado” eignet sich meiner Ansicht nach perfekt im Familienspielbereich, sowohl was die taktischen Anforderungen betrifft, als auch die Spieldauer. Außer mit notorischen Grüblern, die aber jedes Spiel unnötig in die Länge ziehen können, ist “Mercado” in knapp unter einer halben Stunde zu spielen, zu zweit sogar deutlich darunter. Dies spricht dann doch für eine klare Empfehlung.

Bewertung:

Rezension Crown of Emara

Die uralte Geschichte: Der alte König will abdanken und sucht daher einen geeigneten Nachfolger. Normalerweise resultiert dies in heftigen Thronstreitigkeiten der potentiellen Kandidaten, die nicht selten auch blutig auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden. So wie Millionen Zuseher dies etwa von der Kultserie “Game of Thrones” kennen.

Nicht so im kleinen Königreich Emara. Nachfolger soll hier nämlich jener Bewerber werden, der die meisten in die Hauptstadt zuwandernden Bürger von sich überzeugen kann Dazu versuchen sie einerseits, neue Bürger anzulocken, diesen andererseits aber auch ein Dach über den Kopf zu verschaffen. Wer dies am besten bewerkstelligt, kann sich die “Krone von Emara” aufsetzen.

Wo sich dieses sagenhafte Königreich befindet, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Aber zumindest weiß ich, dass es ein ertragsreiches Hinterland sowie eine größere Metropole – die erwähnte Hauptstadt – geben muss. Die beiden Spielpläne “Stadt” und “Land” werden aus jeweils 4 Orten in zufälliger Anordnung zusammengefügt. Am Land sind es die Orte Wald, Acker, Steinbruch und Weberei, auf welche die entsprechenden Rohstoffe Holz, Getreide, Stein und Tuch gelegt werden. In die vier Orte der Stadt (Burg, Kirche, Markt und Baustelle) kommen jeweils 2 Beraterkarten, sowie das restliche Spielmaterial (Bücher, Siegelringe, Goldmünzen, etc.) auf die dafür vorgesehenen Felder. Eine zufällig gezogene Ereigniskarte gibt an, auf welche Felder von Stadt und Land jeder Thronaspirant seine beiden Ratsmitglieder stellt.

Das Spiel verläuft über 6 Runden, in denen jeweils zu Beginn eine Ereigniskarte gezogen wird. Das darauf angegebene Ereignis kann entweder sofort oder erst am Rundenende eintreten. Danach führen die Spieler reihum 3 Spielzüge aus, in denen sie eine Aktionskarte aus der Hand ausspielen und anschließend 1 Kartenaktion, 1 Bewegungsaktion und gegebenenfalls Zusatzaktionen ausführen.

Das Ausspielen einer Aktionskarte ist der Motor des Spiels. Dabei spielen gleich 2 Faktoren eine Rolle: Die Karte selbst, welche eine Kartenaktion auslöst, sowie der Ablageplatz, auf den die Karte abgelegt wird, welcher wiederum eine Bewegungsaktion auslöst.

Die meisten der 9 unterschiedlichen Kartenaktionen bestehen darin, einen bestimmten Rohstoff zu nehmen. Die anderen erlauben den Tausch von Rohstoffen in Goldmünzen, das Ausführen einer Bewegungsaktion (im Wert 1), einer beliebigen Ortsaktion in der Stadt oder einer (vergünstigten) Zusatzaktion.

Bei der Bewegungsaktion entscheidet der Ablageplatz, wie viele Felder (1, 2 oder 3) der Spieler eines seiner beiden Ratsmitglieder im Uhrzeigersinn ziehen muss. Jeder der 3 Ablageplätze muss dabei einmal belegt werden, bevor wieder alle drei zur Verfügung stehen. Mit der entsprechend gezogenen Figur kann der Spieler anschließend die Aktion(en) des soeben erreichten Ortes ausführen.

In den Orten am Land erhält der Spieler einen entsprechenden Rohstoff (Tuch, Getreide, Stein oder Holz). Die Aktionen der Orte in der Stadt sind etwas komplexer, benötigen aber stets bestimmte Rohstoffe. So kann man in der Kirche Rohstoffe spenden, um sowohl 1 Buch als auch 1 Gunstplättchen zu erhalten. Auch in der Burg kann man Rohstoffe loswerden, und zwar als “Geschenk” für den Monarchen, der als Dank 1 Siegelring überreicht. Auch kann man dort 1 Buch abgeben, um 5 Baupunkte zu erhalten.

Am Markt kann man 1 beliebigen Rohstoff gegen 1 Goldmünze verkaufen, zusätzlich darf man dort Bücher gegen Bürgerpunkte eintauschen. Auf der Baustelle hat ein Spieler gleich 3 Aktionsmöglichkeiten, bei denen er vornehmlich Bau- und Bürgerpunkte gegen die Abgabe von Stein, Holz oder Brot bekommt.

Zusätzlich darf ein Spieler jederzeit in seinem Spielzug folgende Zusatzaktionen je 1 x ausführen, solange er die Kosten dafür bezahlen kann: Adelstitel erhöhen (gegen Goldmünzen und Siegelringe), um Bürgerpunkte zu erhalten; Handwerker einstellen (gegen Rohstoffe), um am entsprechenden Ort am Land mehr Rohstoffe und/oder Brote zu lukrieren; Berater anwerben (gegen Rohstoffe), um dessen Fähigkeit (einmaliger oder dauerhafter Effekt) zu nutzen. Für die beiden Letzteren Zusatzaktionen muss sich das Ratsmitglied jedoch am passenden Ort befinden.

Ziel aller Aktionen ist es, möglichst viele Häuser zu bauen und möglichst viele Bürger anzulocken. Mit den – auf oben beschriebene Weise erhaltenen – Baupunkten rückt der Spieler seinen Häuser-Marker auf der Punkteleiste vorwärts, mit Bürgerpunkten wiederum seinen Bürger-Marker. Nach der sechsten Runde – nachdem der Stapel der 9 Aktionskarten zum 2. Mal durchgespielt wurde – zählt für jeden Spieler einzig und allein der jeweils niedrigere der beiden Werte. Wer damit auf die höchste Punktezahl kommt, gewinnt den Wettstreit um die Krone.

Spiele, bei denen Rohstoffen gesammelt, geerntet oder sonst irgendwie erworben werden, um sie anschließend auf die eine oder andere Weise in Siegpunkte umzuwandeln oder zu tauschen, dies hatten wir in der Vergangenheit bereits zur Genüge. Als Vielspieler ist man dem schon ein wenig überdrüssig. Was also sollte einen erfahrenen Spieler nun dazu bringen, sich mit “Crown of Emara” einzulassen, bei dem man genau dieses zu tun hat?

Na ja, es sind doch ein paar Besonderheiten, welche das Spiel ein bisschen aus der Masse der üblichen Ressourcenmanagement-Spiele hervorheben. Da gibt es mal eine exakte Trennung von Produktions- und Verbrauchsstätte. Während man auf dem Spielplan “Land” Rohstoffe erhält, gibt man diese auf dem Spielplan “Stadt” aus. Dazu hat jeder Spieler auf beiden Plänen je 1 Ratsmitglied, welches er zu diesem Zwecke möglichst geschickt zu bewegen und einzusetzen trachtet.

Auch die gefinkelte Verknüpfung von Karten- und Bewegungsaktion weiß zu gefallen. Da man in jeder Runde 3 zufällige Aktionskarten erhält, gilt es die 3 folgenden Spielzüge vorausschauend zu planen und geschickt einzuteilen, sowohl was die Reihenfolge der aktuellen Aktionskarten anbelangt, als auch deren Einsatzort auf den drei Ablageplätzen. Es kommt darauf an, genau im Auge zu haben, wo die Ratsmitglieder landen, um dort auch die beabsichtigten Ortsaktionen durchführen zu können.

Das Wichtigste aber ist, die richtige Balance zwischen Häuser- und Bürgerpunkten zu finden. Während die Bürgerfigur stets auf dem Feld “0” startet, verfügt jeder Spieler bereits zu Beginn über ein paar (leer stehende?) Häuser. Eine Ereigniskarte legt für jede Partie ein anderes Startfeld für die Häuser der Spieler fest, zwischen 20 und 40 Punkten. Während der Partie versuchen die Spieler, beide Marker vorwärtszubewegen, aber dermaßen, dass sie schlussendlich mit möglichst geringem Abstand zueinander möglichst weit vorne stehen. Wer nur einen der beiden Marker forciert, während der andere weit zurückliegt, wird bei solch suboptimaler Spielweise kaum Chancen auf den Sieg haben, weil er Aktionen vergeudet.

Es gibt unterschiedliche Wege, wie man dabei vorgehen kann. Man kann sich etwa auf bestimmte Rohstoffe konzentrieren. So kann man mit ausreichend Nachschub an Stein und/oder Holz vermehrt die Baustelle aufsuchen. Oder man verlegt sich auf Spenden in der Kirche, um mit den so erhaltenen Büchern ordentlich Bürger- und Baupunkte zu generieren. Auch das Streben nach Adelstiteln (durch Geschenke in der Burg im Zusammenspiel mit Goldmünzen) kann lukrativ sein. Welche Strategie man auch immer wählt, ist es vorteilhaft, sich dazu die Unterstützung passender Berater zu sichern, und nie das Ziel einer ausgeglichenen Wertung aus den Augen zu verlieren.

Dies alles erfordert neben langfristigen, strategischen Entscheidungen auch kurzfristige Überlegungen. So müssen neben der aktuellen Kartenhand auch die Ereignisse der Runde und die zur Verfügung stehenden Berater in Betracht gezogen werden. Besonders gegen Schluss hin muss man die Bürger- und Häuserpunkte noch gut austarieren, um möglichst eine Punktlandung der beiden Figuren zu machen.

Ja, es steckt mehr in “Crown of Emara”, als man anfangs vermutet hätte. Ich selbst hielt das Spiel zu Beginn noch ein typisches, etwas langweiliges, normales “Ich-sammle-da-Rohstoffe-und-setze-sie-dort-ein”-Spiel. Erst nach ein paar Partien entdeckt man die Feinheiten, die taktischen Finessen, und schon steigt der Wiederspielreiz in ungeahnte Höhen. Für noch mehr Abwechslung hat der Autor noch ein paar Varianten, sowie eine gut funktionierende Solo-Kampagne beigefügt.

Da auch die Ausstattung überzeugt, sowohl was die materielle Qualität als auch die grafische Gestaltung anbelangt, komme ich nicht umhin, “Crown of Emara” eine unbedingte Empfehlung auszusprechen. Für ein absolutes Top-Spiel fehlt dann aber doch vielleicht noch das gewisse Extra…

Bewertung:

Rezension Die Tavernen im Tiefen Thal

“Wer nichts wird, wird Wirt!”
Wie wahr! Ich weiß, wovon ich spreche, habe ich doch seit nunmehr 33 Jahren nichts anderes geschafft als dieses Beruf. Wie leicht dies geht, wie wenig Qualifikation man dafür braucht, davon kannst du dich nun selbst überzeugen. Im Spiel “Die Tavernen im tiefen Thal” musst du bloß ein bisschen Personal einstellen, hie und da ein paar Verbesserungen vornehmen und ausreichend Bier bestellen, um zahlungskräftige Gäste anzulocken. Bevorzugt betuchte Adlige, die den Ruf deiner Gaststätte steigern.

Aller Anfang ist jedoch schwer, denn deine Taverne besteht zu Beginn gerade mal aus einer Theke und 3 Tischen. Du arbeitest auch ganz alleine, nicht umsonst heißt es, als Selbstständiger werkst du erstens selbst und zweitens ständig. Lediglich eine Aushilfskellnerin kommt ab und zu mal vorbei. Auf der Aktiva-Seite deines Unternehmens – dein Startkartendeck – stehen zudem ein Extratisch, welcher dir manchmal zur Verfügung steht, ein Bierlieferant, der dir von Zeit zu Zeit ein paar Fässer mehr ins Lager rollt, sowie sieben Stammgäste, die aber nur wenig konsumieren und daher nicht viel Umsatz bringen.

Und so schaut ein typischer Abend bei dir aus:
Zuerst füllt sich dein Lokal, indem du so lange Karten aufdeckst, bis jeder deiner Tische besetzt ist. Jede gezogene Karte wird dabei an den passenden Platz gelegt, ein Gast an einen freien Tisch, die Bierkutsche zum Lieferanteneingang, etc.

Danach kommt die Kellnerin, das heißt du würfelst mit deinen vier neutralen Würfeln, zusätzlich darfst du für jede aufgedeckte Kellnerin einen Würfel in deiner Farbe würfeln (bis maximal 3 Würfel).

Der nächste Tagesordnungspunkt ist die Aufnahme der Bestellung, was bedeutet, dass du einen der weißen Würfel wählst und vor dir ablegst (zu deinen farbigen Würfeln). Die anderen gibst du an den Wirtekollegen zu deiner Linken weiter. Dann wählst du einen der Würfel, welche du von deinem rechten Kollegen erhalten hast, usw.

Schließlich geht’s ans Servieren. Du teilst alle vorher “gedrafteten” Würfel passenden Aufgaben zu, also ausliegenden Karten (Personal, Gäste) und Plätzen deiner Gaststätte, welche übereinstimmende Augenzahlen aufweisen. Auf diese Weise nimmst du Geld von Gästen ein und erhältst Bierlieferungen.

Mit Geld kannst du dir neues Aushilfspersonal (Kellnerin, Abwäscher, Bierlieferant, u.ä.) und neue Tische leisten, du kannst aber auch Investitionen in deinem Betrieb vornehmen, beispielsweise Personal fix einstellen, einen größeren Tresor, ein geräumigeres Bierlager oder einen fixen Stammtisch. Investitionen sind zwar teurer, locken dafür aber auch Adlige an, welche sich durch die neuen Anschaffungen offenbar gleich wohler fühlen.

Bier wiederum benötigst du, um neue Gäste anzulocken, die bereit sind, auch mal etwas mehr zu konsumieren und deinen Umsatz entsprechend zu steigern. Und bist du mit Bier mal besonders spendabel, findet sich auch der eine oder andere Adlige gerne bei dir ein, was deinem Ruf sehr förderlich ist.

Irgendwann ist dann doch Sperrstunde. Du schmeißt die Gäste raus, räumst alles wieder sauber weg, sperrst übriggebliebenes Geld in den Tresor und Bier in das Bierlager, und schickst dein Personal heim.

Nach 8 Abenden wird kontrolliert, wie erfolgreich du dein Lokal geführt hast. Dabei zählen vor allem die Stammgäste, welche du anwerben konntest, und von denen besonders die Adligen. Konntest du mehr anlocken als deine Mitbewerber? Gratulation, dann hast du dich als bester Wirt der Tavernen im Tiefen Thal herausgestellt!

Du hast es sicher schon bemerkt. Bei “Die Tavernen im Tiefen Thal” kommen zwei verschiedene Spielmechanismen zum Einsatz, welche auf originelle Art und Weise miteinander verwoben sind. Zum einen findest du den seit “Dominion” bekannten und beliebten Deckbau, zum anderen einen interessanten Würfelauswahlmechanismus.

Dein Startdeck ist ja nicht sonderlich effektiv. Im Laufe des Spiels kommen aber durch Deckbau bessere Karten hinzu. Mit Münzen wirbst du mehr Personal an, stellst zusätzliche Tische auf, verbesserst deine Bierlieferungen. Mit Bier hingegen lockst du spendierfreudigere Gäste in deine Gaststätte. Alle diese neuen Karten – ob mit Geld oder Bier “bezahlt” – kommen übrigens direkt auf den Nachziehstapel, sodass sie schon ab der nächsten Runde auftauchen. Eine vernünftige Maßnahme, da sie sonst bei bloß acht Runden zu wenig oder vielleicht sogar überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Übrigens gibt es – wie in den meisten “Deckbuilding Games” – auch hier die Möglichkeit, unbeliebte Karten aus seinem Deck zu entfernen.

Die Würfel dienen schließlich dazu, Karten zu aktivieren. Erst wenn auf einem Gast der passende Würfel liegt, wurde er erfolgreich “bedient” und spült entsprechend Geld in deine Kassa. Und nur mit Würfeln der angegebenen Würfelzahl klappt die Bierlieferung. Die Würfel werden dazu aber nicht einfach nur gewürfelt, sondern auch “gedraftet”. Das heißt, dass du dir von den zur Verfügung stehenden Würfeln immer stets einen Würfel auswählst und die anderen weiterreichst. Du musst also sehr wohl auch auf die Bierdeckel deiner Mitbewerber schielen, um zu sehen, was dir von diesen wohl bleiben könnte, damit du dich bei deiner Auswahl etwas danach richten kannst. Das Würfelglück wird durch dieses “Dice Drafting” etwas reduziert, bei gleichzeitiger Erhöhung der Interaktion.

Bier oder Geld? Diese Frage stellst du dir im Grundspiel stets. Beides ist wichtig, Geld für neues Personal, aber auch für Investitionen, um dauerhafte Vorteile zu erlangen. Und Bier natürlich für neue Gäste. Meist wirst du dich zwar danach richten, welche Würfelzahlen du kriegst, du solltest dich aber doch nach Möglichkeit auf eine Sache konzentrieren und auch deine Investitionen darauf ausrichten.

Wenn im vorigen Absatz von “Grundspiel” die Rede ist, muss ich dir noch erklären, dass Autor Wolfgang Warsch sein Werk gleich mit 5 Modulen ausgestattet hat. Modul 1 stellt sozusagen das Grundspiel dar. Meiner Erfahrung nach solltest du unbedingt mit diesem anfangen, weil das Spiel doch etwas ungewöhnliche Mechanismen aufweist. Die weiteren Module bauen aufeinander auf, bringen Schritt für Schritt mehr Varianz, aber auch mehr Komplexität, mit der du in deiner ersten Partie vielleicht überfordert wärst.

Modul 2 bringt ein zweites Getränk ins Spiel, nämlich den Schnaps. Mit ausreichend Schnaps kannst du die Aktionen trinkfester Gaukler nutzen, welche nach und nach deine Taverne aufsuchen. In Modul 3 kommt eine spezielle Rufleiste zum Einsatz, welche jede Runde eine ausgeglichene Balance zwischen Geld- und Biereinnahmen belohnt und dir zusätzliche Boni und Punkte bringt. Mit Barden kannst du deinen Ruf weiter aufbessern.

Modul 4 ändert die Startvoraussetzungen. Nun fängst du nicht immer mit den gleichen Karten an. Sieben Startkarten stehen zur Auswahl, um bereits von Beginn weg unterschiedliche Strategien verfolgen zu können. Modul 5 führt schließlich ein Gästebuch ein, in das du deine Gäste eintragen kannst. Lockst du gezielt bestimmte Gäste an, erhältst du Extrapunkte und/oder Spezialboni.

Insgesamt gefällt mir “Die Tavernen im Tiefen Thal” – gerade wegen der interessanten Kombination aus den zwei Spielmechanismen – sehr gut. Landsmann Wolfgang Warsch hat es wieder einmal geschafft, ein äußerst originelles Spiel zu präsentieren. Zwei Dinge stören mich jedoch ein wenig, weshalb ich dem Spiel nicht die Höchstnote verpassen will. Einerseits ist der Glücksanteil doch recht hoch. Die Würfel können ungünstig oder vorteilhaft fallen, und auch der Kartennachschub kann sich positiv oder negativ auf deine Aktionen auswirken.

Andererseits spielt es sich doch recht solitär. Interaktion findet eigentlich nur beim Nehmen der Gäste und bei der Würfelauswahl statt, und bei Letzterem kann es passieren, dass du manchmal gar keine richtige Wahl hast, wenn die verbliebenen Würfel die gleichen Zahlen tragen. Trotzdem: Lass dich von diesen beiden kleineren Mängeln nicht abhalten! Es lohnt sich, sein Glück mal als Wirt zu versuchen. Zumindest auf spielerische Art…

Bewertung:

Sponsor des Tages Car Lovers

Als modernstes Autopflegeunternehmen Österreichs ist CARLOVERS ein Garant für professionellen Service – und günstige Preise. Und da wir Ihre Zeit als wertvolles „Gut“ betrachten, arbeiten wir besonders effizient und zeitsparend.

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Sponsor des Tages Haubis

Hallo Liebe FreundInnen von Spieleversum!!!

Heute haben wir einen ganz leckeren Sponor des Tages.
Haubis unser Bäcker der Wahl zwar für uns noch nicht seid 1902 aber nun haben wir zusammengefunden.

 

Haubis – eine Bäckerei mit langer Familientradition

Wenn eine Bäckerfamilie Handwerk mit höchstem Qualitätsanspruch zu verbinden weiß, kann daraus nur etwas Besonderes entstehen: Die Haubis GmbH! 
Man nehme eine traditionsbewusste Bäckerei, ergänze sie um das feine Mehlspeisangebot einer Konditorei und garniere das Ganze mit einer großen Portion Weitblick und Schaffensfreude. Fertig ist das Erfolgsrezept, nach dem in Petzenkirchen seit 1902 gebacken wird.

Ein Unternehmen mit Kultur
 

Mit der tatkräftigen Unterstützung von rund 800 Mitarbeitern gelingt es uns, Österreich und den Rest der Welt mit besonderem Brot und Gebäck zu versorgen. Ofenfrische Haubis Spezialitäten von Petzenkirchen bis Dubai sind nur eine von vielen Meisterleistungen, für die wir uns täglich bei unserem Team bedanken. Mit motivierenden Gehältern und vor allem: mit Wertschätzung.